5 Dinge die ich in den letzten 5 Jahren gelernt habe

Normalerweise gibt es so eine Art von Beiträgen am Blog nicht so oft bei mir. Nachdem aber der Wunsch von euch kam und auch der letzte persönliche Beitrag so gut ankam bei euch, schreibe ich natürlich sehr gerne noch mehr über mich. Diesmal also 5 Dinge die ich in den letzten 5 Jahren gelernt habe. Das ist gar nicht so leicht denke ich. Lasst mich mal überlegen. Vor 5 Jahren war ich 22 und mitten in meinem Studium. Ah und was mir noch einfällt, vor 5 Jahren habe ich meinen Blog gegründet und als wäre Studium und Blog noch nicht genug, habe ich auch noch in einer Wirtschaftsprüfungskanzlei gearbeitet. Zusätzlich war das auch die Zeit als mein Mann in Zürich studiert hat. Da war also schon einiges los. Wahnsinn, was in den letzten 5 Jahren also alles passiert ist. Wenn man sich das so vor Augen hält wo man damals gestanden ist und wo man jetzt ist – mindblowing.

5 Dinge die ich in den letzten 5 Jahren gelernt habe

 

Man  kann nicht auf mehreren Hochzeiten (schön) tanzen – Blog, Arbeit, Studium, Fernbeziehung

Spätestens als meine Noten an der Uni in den Keller wanderten war mir das ein Zeichen, dass es so wohl nicht weitergehen kann. Ich habe den Blog von Anfang an mit Akribie betrieben, was natürlich sehr viel zeit in Anspruch nahm. Ich wollte regelmäßig posten – einfach weil es mir Spaß machte. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht einmal, dass man damit sogar Geld verdienen kann. Nach einem Jahr kamen aber dann die ersten Anfragen herein was mich natürlich sehr freute. Mit meinem größten Hobby auch noch ein wenig Geld verdienen? YES PLEASE!

Alles auf einmal gut zu machen funktionierte dann aber nicht mehr. Bei der Arbeit konnte ich nicht aus, die lief weiter wie bisher aber zum Lernen war dann weniger Zeit da. Mich ärgerte das im Nachhinein so sehr. Ich habe in dem einen Semester wirklich ein paar Kurse verhaut, was mich in Summe ein Semester nach hinten geschoben hat. Keine große Tragik aber dennoch super ärgerlich. Eine Entscheidung musste also her. Entweder Blog oder Arbeit. Gut, die Entscheidung könnt ihr euch denken. Ich wollte sehen, wo mich mein Weg mit dem Blog noch hinführt. Und siehe da, es war eine gute Entscheidung. Meine Noten gingen wieder bergauf, meine Stimmung ebenfalls und so auch meine Fitness  (für die erst recht keine Zeit war damals).

Wenn man seine Sache gut machen will, muss man sich auch darauf konzentrieren können. Mir geht es zumindest so. Es gibt Menschen die einfach alles machen und das auch noch gut, ich gehöre nicht dazu. Ich habe diese Kapazitäten nicht und dabei geht es mir nicht um die 24h die ein Tag so hat. Ich rede von meinen körperlichen Kapazitäten. Mein Kopf überhitzt wenn zu viel abgeht, er brauch eine übersichtliche Struktur. Sobald man sich darüber im Klaren ist, wie das eigene Gehirn am Besten funktioniert, ist schon viel erreicht. Danach muss man einfach seine Arbeitsweise ausrichten und auch bereit sein, einzelne Punkte auf der Liste zu streichen, wenn sonst alles darunter leidet. Ich mache lieber ein Sache richtig gut, als zwei Sachen nur so halbwegs akzeptabel. Das reicht mir nicht.

 

Die Welt geht so schnell nicht unter

Was ich mich teilweise wegen Kleinigkeiten gestresst habe, das war nicht normal. Ich muss mich auch jetzt noch manchmal am Riemen reißen und mich innerlich auffordern einen Schritt zurück zu gehen um nicht das große Ganze zu verlieren. Manchmal, hauptsächlich in stressigen Situationen, hängt man sich derart an kleinen Problemen auf die man in den meisten Fällen gar nicht mal lösen kann bzw. macht sich Gedanken über Eventualitäten, die dann nicht mal eintreten bzw. wenn doch, geht die Welt auch nicht unter. Vor allem während dem Studium habe ich mir dieses „die Welt geht davon nicht unter und das Leben geht so weiter wie bisher“ öfters mal vorsagen müssen um es mir regelmäßig vor Augen zu halten.

Wir müssen uns auch im klaren sein, dass wir manche Dinge nicht ändern können. Manchmal muss man etwas einfach so hinnehmen und das Beste daraus machen. Hier Zeit zu verschwenden und sich den Kopf darüber zu zerbrechen ist nur verschwendete Lebensmüh und ändert gar nichts. Manchmal ist es also klug sich vor dem Kopf Zerbrechen zu überlegen, ob es was ändern wird oder nicht.

 

Wertschätzen was man hat.

Ich denke diese Einstellung kommt mit dem Alter daher. Erst dann wenn man auf den eigenen Beinen steht und selbstständig durch die Welt geht sieht man, wie gut man es eigentlich hat. In jungen Jahren war das alles so selbstverständlich – man kannte es halt nicht anders.

Das Ganze kann man jetzt natürlich auch noch ummünzen und über die körperliche Wertschätzung sprechen. Auch das ist eine Sache des Alters meiner Meinung nach. Okay das hört sich an als wäre ich schon so alt aber das will ich damit nicht sagen. Ich habe noch einen langen Weg bis ich komplett im Reinen bin mit meinem Körper – sofern das irgendwann einmal eintritt. Ich merke aber dennoch eine Entwicklung. Früher hat man immer das gesehen was andere haben und sah dann weiters, dass an es selbst vielleicht nicht so hat oder eben anders. Dabei hat man aber immer vergessen, dass das was man hat vielleicht sogar noch schöner ist bzw. mindestens gleich schön. Eine Wertschätzung war einfach nicht vorhanden. Jetzt macht es mir sogar Spaß mich mit meiner Figur zu beschäftigen und den passenden Stil zu finden bzw. mir ist klar, dass meiner Figur einfach nicht alles schmeichelt was man bei anderen so sieht – denen geht es aber genau so. Meine Mama zB hat eine komplett andere Figur wie ich und sie meint immer, dass sie mich darum beneidet, dass ich ausgestellte Kleider und feminine Röcke tragen kann. Ihr schmeicheln die einfach nicht so. Dafür aber beneide ich sie um ihre schmalen Beine. Man sollte einfach mehr das sehen was man hat und nicht das, was man nicht hat. Dann wäre die Welt ein Stückchen friedlicher.

 

Familie ist Alles und Krankheiten sind Bitches.

Ich will hier gar nicht zu viele Worte verlieren. Vor allem die letzten beiden Jahren waren nicht immer so rosig wie es nach außen manchmal scheint. In diesen Zeiten wird einem klar wie schnell es gehen kann und, dass man sich jeden Tag glücklich schätzen muss an dem man gesund aufstehen kann. Familie und Gesundheit ist Alles – vergesst das nie.

 

Adulting kann richtig hart sein, ist aber ein super Gefühl wenn es dann doch klappt.

Wenn ich eines betrieben habe (oder angestrebt habe) die letzten Jahre, dann war es Adulting. Oder nennen wir es das komplette Abkapseln von den Eltern. Während dem Studium haben mich meine Eltern immer unterstützt – wofür ich ihnen ewig dankbar sein werde. Spätestens als ich mich dann aber mit dem Blog selbstständig gemacht habe, ging das Adulting so richtig los. Ganz alleine Geld verdienen, selbst die Versicherungen bezahlen (und sich auch darum kümmern – hallo SVA!), über Altersvorsorge nachdenken und alles was eben sonst noch so ansteht. Sonst war die erste Adresse immer die Mama, jetzt schaut man, ob man das Ganze nicht auch selbst regeln kann. Kann ja nicht so schwer sein. Die Eltern im Hintergrund zu wissen ist aber das Beste an der ganzen Sache und macht es doch eine Spur leichter. Noch einmal: ganz große Dankbarkeit!